Die Bekämpfung der Varroamilbe mit Thymol

Thymol ist ein Bestandteil des Thymianöls, wirkt antiseptisch und kommt in vielen Erkältungsmitteln vor. Daneben dient es der Bekämpfung der Varroose.

Der in der Anwendung sehr sparsame Wirkstoff ist in Kristallform in der Apotheke erhältlich. Die beste Wirkung wird bei Außentemperaturen zwischen 10°C und 25°C erzielt. Üblicherweise erfolgt die Behandlung eines befallenen Bienenvolkes nach der letzten Tracht im Herbst, ist aber auch im Frühjahr möglich. Die Kristalle werden in einem Mörser oder ähnlichen Gerät zu einem sehr feinen Pulver zerrieben. Bereits kleine Mengen von 1 bis 1,5 Gramm reichen für ein Bienenvolk aus, bei einem größeren sind maximal 2,5 Gramm ausreichend.

Das Pulver wird in die Wabengassen gestreut. Um eine ausreichende Wirksamkeit zu erzielen, wird die Anwendung im Abstand von jeweils vier bis sieben Tagen vier bis fünf Mal wiederholt. Wegen der hohen Wirksamkeit und der geringen Einsatzmenge zählt dieses ätherische Öl zu den kostengünstigsten Bekämpfungsmitteln der Varroose. Schon nach einem Tag fallen die ersten toten Milben. Um die Wirksamkeit der Maßnahme zu erhöhen, sollte der Stock während der Behandlungsphase nicht mehr als nötig geöffnet werden. So kann sich der Wirkstoff in der Stockluft gut anreichern.

Thymol-Bienen-Varroa-Varroamilbe-Behandlung

Schutzmaßnahmen 

Thymol in dieser konzentrierten Form wirkt ätzend und greift die Schleimhäute an. Daher ist bei seiner Anwendung auf ausreichende Schutzkleidung zu achten. Die Aufbewahrung muss absolut kindersicher erfolgen. Kommt es dennoch zum direkten Kontakt mit dem Pulver, so sind die betroffenen Stellen gut mit klarem Wasser abzuwaschen und ein Arzt aufzusuchen. Aus den genannten Gründen sollte der Wirkstoff nicht frei in die Umwelt gelangen.

erlaubte Medikamente zur einfacheren Anwendung von Thymol

Der Wirkstoff dieses ätherischen Öls ist auch in einigen für die Behandlung von Bienenvölkern in Deutschland zugelassenen Medikamenten enthalten, die die Anwendung sehr vereinfachen. Die drei gängigsten sind ApiLiveVar, Apiguard und Thymovar.

Bei ApiLifeVar handelt es sich um imprägniere Streifen, die in den Bienenstock eingebracht werden. Sie sollten nicht angewendet werden bei Temperaturen über 30°C und nicht während der Tracht. Eine Behandlung besteht aus vier Streifen, die im Abstand von jeweils sieben Tagen in den Stock eingebracht werden. Pro Jahr wird eine Behandlung empfohlen.

Apiguard ist ein Gel, das in kleinen Schalen zu je 50g erhältlich ist. Zwei Schalen werden in den Stock nach der Honigernte gestellt. Die Temperaturen sollten über 15°C liegen, da dann die Wirkstoffabgabe aus dem Gel am effizientesten ist. Die Schalen verbleiben so lange im Stock, bis das Gel verbraucht ist.

Thymovar wird in Plättchenform hergestellt. Es ist ein Mittel für den geringen bis mittleren Milbenbefall und zur Langzeitbehandlung geeignet. Die Behandlung der Bienenvölker erfolgt hier zweimal im Jahr. Die erste Behandlung sollte Mitte/ Ende Juli, die zweite dann im September für jeweils vier Wochen erfolgen. Die beste Wirkung erzielt Thymovar bei Außentemperaturen zwischen 20°C und 25°C.

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